In der Schweiz gibt es seit 2005 fast jährlich Bärennachweise, aber keine residente Population. 2019 beschränkten sich die Meldungen auf die Zentralschweiz, das Wallis und das Unterengadin.
Seit 2005 Braunbären in der Schweiz
Der Braunbär wurde in der Schweiz 1904 ausgerottet, als das letzte Individuum im Unterengadin erlegt wurde (BAFU, 2009). Im Jahr 2005 wanderte nach rund 100 Jahren der erste Braunbär wieder in die Schweiz ein. Er stammte aus dem Gebiet Trentino in Norditalien und wurde im Schweizerischen Nationalpark beobachtet (Skuban, 2019). Seit 2005 werden in der Schweiz fast jährlich Bärennachweise verzeichnet, welche vermutlich von jungen, abwandernden Männchen stammen. Eine residente Population besteht bisher aber nicht. Die Tessiner und Bündner Alpen bieten aus ökologischer Sicht potenziell geeignete Bärenhabitate, welche mit den waldreichen Alpengebieten Norditaliens verbunden sind (KORA, 2019).
2018 keine Nutztierschäden durch Braunbären
Im Jahr 2018 wurden im Kanton Graubünden nur wenige Bärenereignisse aufgezeichnet. Sie beschränkten sich vor allem auf das Unterengadin, die Val Poschiavo und den Schweizerischen Nationalpark. Die Braunbären waren relativ scheu, Schäden entstanden vor allem an einem Bienenstock. Nutztierschäden wurden keine gemeldet (Arquint & Jenny, 2019).
Braunbär M29 legte grosse Distanzen zurück
Im Jahr 2016 wanderte der Braunbär M29 von Italien via Rheinwald und Thusis in die Surselva. Im Jahr 2018 hielt er sich jedoch in den Kantonen Obwalden, Uri, Wallis, Bern und Tessin auf. Dafür musste er zum Teil grosse, vergletscherte Berge überqueren (Arquint & Jenny, 2019).
Weiterführende Literatur: Jahresbericht Bär im Kanton Graubünden 2018