Das Wolfsrudel am Beverin beschäftigt die Bewohner der Region des Naturpark Beverin, sodass dieser sich veranlasst sah, eine gründliche Information in den Schulen im Safiental und am Schamserberg anzubieten.
Von Bartolome Tscharner, 11.02.2020, La Quotidiana, S. 6
Das Thema Wolf beschäftigt sowohl die Erwachsenen als auch die Schulkinder sehr. Dies hat die Verantwortlichen des Naturpark Beverin dazu bewogen, den besagten Schulen ein Informationsprogramm zum Thema «Wolf» anzubieten. Samirah Hohl, Projektleitung BNE, und Sebastian Nagelmüller, Projektleitung Natur und Landschaft, haben dieses auf Grund einer Anregung der Safientaler Schulleitung lanciert. «Wir sind uns bewusst, dass die Gegenwart des Wolfs Emotionen weckt», sagt Samirah Hohl. «Sowohl die Lehrpersonen wie auch die Schüler sind froh, kompetent Auskunft zu ihren Fragen zu erhalten.»
Gemeinsam mit dem Wildhüter Paul Gartmann haben sie die Schulen in Safien Platz und Valendas besucht. Danach wurde diese Kampagne in der Schule von Donat fortgesetzt, wo der Wildhüter Markus Egle eine umfassende Übersicht über den Wolfsbestand im Schams von 2015 bis heute gab. Anhand von verschiedenen Illustrationen und kurzen Filmen brachte er den Schülern das Leben und das Verhalten dieses Raubtiers näher. «Der Wolf ist kein Streicheltier, aber er ist gewiss auch keine Bestie», sagt Egle. «Er stellt keine unmittelbare Gefahr für den Menschen dar», weil er eigentlich ein scheues Tier sei, das die Begegnung mit dem Menschen zu vermeiden versuche. Aber man müsse die Verhaltensregeln einhalten und jede Art von Fütterung unterlassen. Es könne vorkommen, dass man dem Wolf begegne, weil er sich auf der Jagd nicht ablenken lasse. In solchen Situationen soll man nicht seine Aufmerksamkeit erregen, sich weder ihm nähern, noch vor ihm davonrennen. Wölfe und würden sich in der Regel sofort zurückziehen, wenn sie Witterung des Menschen bekommen, so seine Erfahrung. Sie seien aber auch genaue Bobachter und würden z.B. jedes Loch in einem Schutzzaun ausfindig machen. Ausserdem seien sie Weitläufer und würden in einer Nacht bis zu 60 km zurücklegen. Für das Beverinrudel heisst das, dass sich die Tiere in einer Nacht durchs ganze Verbreitungsgebiet von Bonaduz bis ins Rheinwald bewegen können. Im Schams sind ausserdem der Luchs und der Goldschakal gesichtet worden.
Die Informationsveranstaltung für Schüler wurde durch kindergerechte Spiele, die von Samirah Hohl und Sebastian Nagelmüller begleitet wurden, ergänzt. «Mit diesen verfolgen wir die Absicht zu zeigen, dass alle Lebewesen in einem Bezug zueinander stehen», sagt Nagelmüller.
Die Schüler in den verschiedenen Schulen zeigten grosses Interesse an der Informationsveranstaltung über den Wolf, haben sich mit vielen Fragen zu Wort gemeldet und sich danach aktiv an den Spielen beteiligt. So zeigten sich die Organisatoren und Lehrpersonen am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden, weil dadurch den Schülern ermöglicht wurde, sich über ihre Ängste und Fragen zum Thema zu äussern.
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