Im Kanton Graubünden wurden im Juli zahlreiche Nutztiere durch Wölfe gerissen. Nach wie vor ist die Surselva das am stärksten betroffene Gebiet, in der zweiten Monatshälfte wurden aber vermehrt auch Nutztierrisse im Gebiet um Rheinwald registriert. Ebenfalls wurden verschiedene Luchsnachweise durch das Amt für Jagd und Fischerei GR erfasst. Die Anwesenheit von Bären und Goldschakalen ist momentan nicht bekannt.

Medienmitteilung AJF, 31.7.2020

Nutztierrisse

Im Juli 2020 wurden durch das Amt für Jagd und Fischerei GR neunzehn Fälle registriert, bei denen Nutztiere durch Grossraubtiere gerissen wurden. Insgesamt wurden 37 Schafe gerissen und sechs weitere verletzt. Gut die Hälfte der gerissenen Schafe war durch Herdenschutzhunde oder Elektrozäune geschützt. Sämtliche Nutztiere wurden von Wölfen gerissen. Im Jahr 2020 sind damit bis jetzt rund 120 Nutztiere durch Wölfe gerissen worden.

Weitere Grossraubtiernachweise

Neben den Nutztierrissen wurden der Wildhut im Juli insgesamt knapp 60 direkte (Sichtung/Geheul) und indirekte (Spur/Kot) Wolfsnachweise gemeldet. Die meisten Meldungen stammen aus der Surselva. Einzelne Beobachtungen wurden aber auch in den Regionen Surses und Viamala, im Prättigau, im Landwassertal und im Engadin registriert.

Verschiedene Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich zumindest ein Teil der bestehenden Wolfsrudel erfolgreich reproduziert haben. Genaue Angaben zur Anzahl gewölften Welpen können jedoch noch nicht gemacht werden. Neben den fünf bestehenden Wolfsrudeln wurde im Juli zudem die Vermutungen bestätigt, dass sich in der Surselva ein weiteres Rudel gebildet hat.

Betreffend Luchs wurden im Juli acht Beobachtung erfasst. Die Meldungen stammen aus der Surselva, dem Engadin, sowie den Regionen Imboden und Viamala. Beobachtungen von Bären und Goldschakalen wurden keine registriert.


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