Medienmitteilung des AJF vom 8.11.2021

Grossraubtiernachweise

Im Oktober gingen beim AJF insgesamt 65 Wolfsnachweise und 19 Luchsnachweise ein. Besonders hervorzuheben ist der Fund eines überfahrenen männlichen Goldschakals auf der A13 bei Thusis. Bereits am 5. September war aus dem Heinzenberg die Meldung einer Goldschakalsichtung eingegangen. Beim überfahrenen Tier handelt es sich um den vierten Todfund und somit den siebten sicheren Nachweis (C1) eines Goldschakals im Kanton Graubünden. Der Goldschakal breitet sich auf natürlichem Weg vom Südosten Europas gegen Westen aus. Anfang September ging im Engadin bei S-chanf eine Meldung einer Bärensichtung ein, die sich jedoch nicht durch konkrete Hinweise erhärtete.

Rudelbildungen

Auch im Oktober gingen keine neuen Nachweise zu neuen Rudeln oder Reproduktionen bekannter Rudel ein. Nachwuchs wurde bislang bei den Rudeln Beverin und Stagias sowie bei einem noch weitgehend unbekannten Rudel am San Bernardino nachgewiesen (vgl. Aktennotiz vom 13.09.2021).

Gerissene Nutztiere

Nach dem Ende der Sömmerung ging im Oktober die Zahl der Übergriffe auf Schafe und Ziegen im Vergleich zum September deutlich zurück. In der Nacht auf den 3. Oktober erfolgte ein tödlicher Angriff eines Wolfs auf ein elf Monate altes Kalb auf Gemeindegebiet von Disentis/Mustér. Die Zahlen zu den gerissenen Tieren sind der Tabelle unten zu entnehmen. In den Gemeinden Klosters und Jenaz wurde im Monat Oktober je ein wenige Tage altes Kalb tot aufgefunden. Die beiden Kälber sind nicht in den Zahlen zu den gerissenen Tieren enthalten, da eine Beurteilung, ob die Tiere gerissen oder erst nach dem Tod genutzt wurden, nicht mehr möglich war.

Verletzte Nutztiere

Am 6. Oktober wurde ein Schaf in der Val Curciusa sowie am 7. Oktober ein ca. viermonatiges Kalb bei Andeer verletzt.

Übergriffe auf Nutztierherden durch Grossraubtiere 2021, Graubünden, Stand 8.11.2021 (Quelle: AJF)

Verhaltensauffälligkeiten Rindviehherden

Von 27 gemeldeten Wolfsbeobachtungen wurde eine Beobachtung gemäss Anhang 5 des Konzept Wolf als unerwünschtes Verhalten eingestuft.


Quelle: Medienmitteilung AJF 8.11.2021

Weitere Informationen: Karte mit Beobachtungen Goldschakale (AJF)