Medienmitteilung des AJF vom 14.12.2021

Im vergangenen Winter wurde in Zusammenarbeit mit der Grossraubtierfachstelle KORA in den Bezirken Surselva und Viamala (Grossraubtierkompartiment 5c) erstmals eine Schätzung der Luchsdichte im durchgeführt. Dazu stellte die kantonale Wildhut an 76 vordefinierten Standorten während zwei Monaten Fotofallen auf. Mit dieser Methode können Luchse dank individueller Fellmuster identifiziert werden. Die ermittelte Luchsdichte liegt bei 1.3 Luchsen/100km2 geeignetem Habitat, was einem Bestand von 15 Luchsen gleichkommt. Im Rahmen des Monitorings konnte ausserdem festgestellt werden, dass es im Jahr 2020 mindestens vier Würfe im untersuchten Gebiet gab. Der Bericht zum Fotofallenmonitoring ist auf der Webseite der KORA publiziert.

Ausserhalb der Bezirke Surselva und Viamala kommen einzelne Luchse auch in der Bündner Herrschaft, im Prättigau, in Mittelbünden und im Engadin vor. Im Jahr 2021 wurden im Kanton Graubünden keine Nutztierrisse durch Luchse registriert.

Luchs Verbreitung in der Surselva und Viamala in Graubünden
Referenzgebiet Surselva (dunkelblaues Polygon) mit räumlicher Verteilung von während dem Durchgang fotografierten Luchsen.

Blau: Männchen (1,4 km Pufferzone), rosa: Weibchen (1,2 km), schwarz: unbekanntes Geschlecht (1 km). Weisse Kreise mit einem schwarzen Punkt: Standorte, an denen mindestens ein Foto eines selbständigen Luchses gemacht wurde; weisse Kreise mit einem roten Punkt: Standorte, an denen lediglich mindestens ein Foto eines nicht individuell identifizierbaren Luchses gemacht wurde; weisse Kreise ohne Punkt: Standorte ohne Luchsfotos.

Bild-Quelle: Fang-Wiederfang-Schätzung der Abundanz und Dichte des Luchses im Referenzgebiet Surselva Vc im Winter 2020/21 KORA Bericht 104

Quelle

Medienmitteilung des AJF

Weiterführende Informationen

Interview mit Hans Gartmann, ehm. Chef der Wildhut im Jagdbezirk III: «Wir stellen eine ständige Ausbreitung der Luchsterritorien fest»

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